Wer sind wir? Was unterscheidet uns von anderen?

Wir sind ein sehr kleiner (Nebenerwerbs-)Betrieb und bewirtschaften nur ca.50 Ar.
Wir bewirtschaften ausschließlich terrassierte Steillagenweinberge.
Hierdurch erhalten wir eine wertvolle Natur- und Kulturlandschaft und bieten mit unseren Mauern Lebensraum für zahlreiche – auch bedrohte – Pflanzen und Tiere.
Unser Wein wird ausschließlich in Handarbeit angebaut. Es geht in Mauernweinbergen gar nicht anders.
Dies beansprucht jedoch mindestens viermal so viel Arbeitszeit wie die Bearbeitung flacher Lagen. Allerdings erhalten unsere Trauben auch mehr Sonne durch die steile Lage und mehr Wärme durch die Reflexion der Mauern.
Beim Pflanzenschutz beschränken wir uns auf die absolut notwendigen Maßnahmen. Wir verwenden keine Herbizide gegen „Unkräuter“ und auch keine Insektizide gegen „Ungeziefer“, der Pflanzenschutz dient der Bekämpfung von Pilzerkrankungen wie Mehltau.
Wir bauen den Wein nicht nur an, sondern im eigenen Keller auch aus.
Er kommt dann in unseren Flaschenweinkeller, wo er aromaschonend bis zum Verkauf gelagert ist.
Wir haben den Beruf des Weingärtners und des Küfers nicht gelernt. Wir haben aber langjährige Erfahrungen, einen brennenden Ehrgeiz, gute Weine anzubauen, und lassen uns von Fachleuten
(Kellermeister, Kollegen, Weinlabore, Weinbauberater, Weinbauarbeitskreise) ständig beraten.

Unsere Weinphilosophie ist:

Der Wein wird im Weinberg gemacht, nicht im Keller.
Die Qualität ist abhängig von der Mengenbegrenzung und der ganzjährigen Pflege der Reben.
Beides hat Einfluss auf Reifegrad, Sauberkeit, den Gehalt an Zucker und Extrakt, den die gelesenen Trauben in den Keller mitbringen.
Für uns ist Wein ein lebendiges Lebens-Mittel, das zu Recht jedes Weinjahr ein wenig andere Aromen und Extrakte entwickelt.
Aus diesen Gründen lehnen wir auch die Zugabe von Süßreserven ab.
Unsere Weine sind alle trocken ausgebaut und haben lediglich einen Restzuckergehalt von 0 bis 1,3 g.
Wir denken stolz sein zu können auf die Qualitäten, die wir Ihnen heute anbieten.

Weinbau in unserer Familie

Solange es Degerloch gibt, gibt es auch den Weinbau in Degerloch. Der Weinbau entlang des Schimmelhüttenwegs ist urkundlich seit Mitte des 15. Jahrhunderts belegt, wahrscheinlich gab es ihn jedoch schon früher. Die Degerlocher Bauern bewirtschafteten neben ihren Feldern und Wiesen häufig noch einen kleinen Weinberg. So erinnert die alte Degerlocher Kelter am Marktplatz, die heute das Bezirksrathauses beherbergt, an diese alte Tradition. Unsere Weinberge stammen aus der Familie von Marta Knobloch, geborene Gohl, die die Weinberge von ihrem Vater Friedrich Gohl übernommen hat und gemeinsam mit ihrem Mann Heinz Knobloch bewirtschaftet. Immer wieder tauchen als Vorfahren die Namen Gohl und Raff auf, was auf die lange Tradition des Weinbaus in unserer Familie verweist. Marta Knobloch war übrigens 1950/51die erste Baden-Württembergische Weinkönigin. Mittlerweile ist die nächste Generation, nämlich wir, Barbara, geborene Knobloch, und Thomas Wolfrum in den Weinbautrieb eingestiegen, unterstützt von unseren Kindern Hannes und Sophie Wolfrum.

Unsere Reblage

Degerlocher Scharrenberg/Schimmelhüttenweg

Die Reblage Degerlocher Scharrenberg zählt zu den kleinsten eigenständigen Reblagen in Württemberg und erstreckt sich auf ca. 4 ha entlang des Schimmelhüttenwegs. Der Schimmelhüttenweg ist eine sehr alte und zudem die kürzeste Verbindung zwischen Stuttgart-Heslach und Degerloch. Im Bereich der früheren Stuttgarter Markung ist er noch heute gepflastert. Das weist darauf hin, dass er einmal ein Fahrweg war.
Der Flurname Schimmelhütte geht wohl auf ein einsames Haus, die Schimmelhütte, zurück und soll angeblich auf den Gespensterschimmel anspielen.
Die Weinberge mit Stützmauern, Treppen und Pflaster stehen unter Denkmalschutz. Die bis zu vier Meter hohen Stützmauern aus Stubensandstein sind im Mittleren Neckarraum einmalig und etwas ganz Besonderes. Einige Mauersteine aus dem 17. bis 20. Jahrhundert sind kunsthandwerklich verziert und verweisen auf die jeweiligen Eigentümer.
Der Schimmelhüttenweg ist heute ein beliebter Spazierweg und Kernstück des Stuttgarter Weinwanderwegs vom Stuttgarter Marienplatz hinauf nach Degerloch. Diese ländliche Idylle inmitten der Großstadt ist ein Kleinod, das von den wenigen Familien, die den Degerlocher Weinbau noch betreiben, erhalten und gepflegt wird. Der nach Südwesten ausgerichtete Hang mit einer Hangneigung bis zu 60 % bietet beste Voraussetzungen für den Weinbau